Du hast ihn gewagt, den Schritt in die Selbstständigkeit. Und jetzt stehst du vor der Frage: Brauche ich eine Website? Und wenn ja, soll ich meine Website selbst erstellen oder lieber erstellen lassen?
Ja, ich bin selbst Webdesignerin und erstelle WordPress Websites für GründerInnen und Solo-Selbstständige. Das heißt aber nicht, dass ich dir in jedem Fall davon abraten möchte, deine Website selbst zu erstellen.
In diesem Blogbeitrag beantworte ich daher die Frage nach DIY-Website oder Website vom Profi, gebe dir wertvolle Tipps für die Entscheidungsfindung und zeige dir Schritt für Schritt, wie du mit WordPress deine Website selbst erstellen kannst. Am Ende lasse ich einen Kunden zu Wort kommen, der ebenfalls schonmal vor der Entscheidung „Website selbst erstellen oder Website erstellen lassen?“ gestanden hat. Erfahre aus erster Hand, wie er sich entschieden hat – und vor allem auch, warum.
Inhalt des Blogbeitrags
Website selbst erstellen oder Website erstellen lassen?
DIY oder Profi? Die beiden Optionen im Vergleich
Mit Baukastensystemen, wie WIX oder Jimdo oder auch mit Content-Management-Systemen (CMS), wie WordPress, kannst du grundsätzlich deine Website selbst erstellen, auch ohne tiefergehende technische Kenntnisse.
Die gängigsten Funktionen sind bereits in der Standardversion enthalten oder können über Plugins hinzugefügt werden. Templates ermöglichen es dir darüber hinaus deine Website auf Basis eines bereits existierenden Designs zu erstellen – schnell und unkompliziert, indem du die im Template vorhandenen Inhalte durch deine eigenen ersetzt.
Und wenn du doch mal in eine Sackgasse geraten solltest, helfen dir zahlreiche Anleitung in Blogbeiträgen oder auf YouTube weiter.
Auf den ersten Blick ist also sehr verlockend die eigene Website selbst zu erstellen – wozu brauchst du da dann noch einen Profi, der die Erstellung der Website übernimmt?
Lass uns einmal die Vor- und Nachteile der beiden Varianten anschauen.
Website selbst erstellen: Vor- und Nachteile
Website selbst erstellen: Vorteile
Kreative Freiheit: Erstellst du deine Website selbst, kannst du sie bis ins kleinste Detail selbst gestalten und muss nichts absprechen.
Unabhängigkeit: Du hast die volle Kontrolle über deine Website und bist nicht auf externe DienstleisterInnen angewiesen.
Website selbst erstellen: Nachteile
Fehlendes technisches Know-how: Hast du nur geringes oder vielleicht sogar gar kein technisches Know-how, kann es sein, dass du schnell an deine Grenzen stößt. Sei es bei der Einrichtung deiner Website, bei der Sicherheit oder bei anderen (technischen) Problemen.
Qualitätsprobleme: Die eigene Website selbst erstellen zu wollen, kann sich aufgrund mangelnder Routine bei den Themen Aufbau und Gestaltung schnell negativ auf die Nutzerfreundlichkeit und den Gesamteindruck auswirken.
Website erstellen lassen: Vor- und Nachteile
Website erstellen lassen: Vorteile
Technisches Know-how: Du kannst auf technisches Know-how zurückgreifen – von der sauberen Programmierung, über die Sicherung, bis hin zur optimalen Darstellung auf allen Geräten (Responisve Design).
Zeitersparnis: Anstatt dich stundenlang mit Themen, wie Technik und Design auseinanderzusetzen, kannst du dich vollkommen auf dein Business konzentrieren.
Website erstellen lassen: Nachteile
Fehlendes Verständnis: Sicherlich bekommst du von deinem Webdesigner / deiner Webdesignerin eine Einführung in deine Website, damit du z. B. kleinere Änderungen selbst vornehmen kannst. Damit hast du aber noch kein tieferes Verständnis für die Technik und Struktur deiner Website.
Kommunikation: Die Zusammenarbeit mit einem Profi erfordert eine enge Kommunikation. Nur so kann sichergestellt werden, dass deine Website auch deinen Wünschen entspricht.
Wie du siehst, lässt sich die Frage „Website selbst erstellen oder Website erstellen lassen?“ nicht pauschal beantworten. Beide Varianten bringen Vor- aber auch Nachteile mit sich.
Wie also sollst du dich da entscheiden?
Entscheidung leicht gemacht: Dein Weg zur passenden Lösung
Die nachfolgenden drei Fragen sollen dir helfen, eine Entscheidung zu treffen:
Wenn du bereit bist, deine Zeit zu investieren, um dich intensiv in die Thematik einzuarbeiten und regelmäßig an deiner Website arbeiten möchtest, ist eine DIY-Website eine Option.
Wenn du hingegen wenig Zeit hast und den Fokus lieber auf dein eigenes Expertenthema und deine KundInnen legen möchtest, ist eine Website vom Profi vermutlich die bessere Wahl.
Gerade zu Beginn der Selbstständigkeit ist das Budget oftmals begrenzt. Die Selbstgestaltung deiner Website ist daher sicherlich kostengünstiger, als die Erstellung der Website an jemanden abzugeben.
Professionelle Unterstützung bedeutet zwar eine höhere Investition, sie bringt aber bessere Ergebnisse mit sich.
Wie technikaffin bist du?
Hast du Lust, dich mit Tools, Themes, Plugins und Co. auseinanderzusetzen und Neues zu lernen? Wenn ja, dann kann die DIY-Website eine Option für dich sein.
Oder hast du wenig bis gar keine Ahnung vom Webdesign und auch keinen Spaß daran, dich mit der Technik auseinanderzusetzen? Dann solltest du dir überlegen, die Website doch lieber erstellen zu lassen.
Website selbst erstellen: Baukasten oder CMS?
Sofern du dich dazu entschieden hast, deine Website selbst zu erstellen, stellt ich im Anschluss die Frage mit welchem System du arbeiten solltest: Die erste Möglichkeit sind einfache Website-Baukästen, wie Jimdo, Wix oder Squarespace, die zweite sind Content-Management-Systeme (CMS), wie WordPress oder Typo3.
Beide Wege können eine Option für dich sein – je nachdem, welche Ziele du verfolgt, welche technischen Vorkenntnisse du hast und wie flexibel du bei der Erstellung deiner Website sein möchtest.
Website-Baukästen zeichnen sich vor allem durch ihre Benutzerfreundlichkeit aus. Mit einer intuitiven Drag-and-Drop-Oberfläche und vorgefertigten Designs (Templates) kannst du deine Websites innerhalb weniger Stunden selbst erstellen – ganz ohne Programmierkenntnisse. Gerade für den schnellen Start kann ein Website-Baukasten eine Option sein. Was auf der einen Seite für Website-Baukästen spricht, spricht auf der anderen Seite aber auch gegen sie. Individuelle Anpassungen (gestalterisch und funktionell) sind aufgrund des standardisierten Systems nur begrenzt möglich. Eine individuell gestaltete Website, die dich und dein Business zu 100% widerspiegelt, lässt sich kaum umsetzen. Vielmehr besteht die Gefahr, dass (gerade bei großen Anbietern) mehrere Websites gleich aussehen und sich nur durch die Inhalte unterscheiden. Hier musst du für dich abwägen, ob dich das stört oder nicht. Hinzu kommen eingeschränkte SEO-Möglichkeiten und die Tatsache, dass du an das jeweilige System gebunden bist – ein Wechsel zu einem anderen Anbieter oder eine umfangreichere Erweiterung deiner Website gestalten sich oft schwierig bis unmöglich.
Ein CMS, wie WordPress, hingegen, bietet dir deutlich mehr Freiheit und Gestaltungsspielraum. Der Einstieg in das System erfordert zwar zunächst etwas mehr technisches Grundverständnis, am Ende wirst du aber mit nahezu grenzenloser Flexibilität belohnt. Von einem OnePager bis hin zu einer umfassenden Website inkl. Shop ist alles möglich. Themes und Plugins ermöglichen es dir, deine Website individuell nach deinen Wünschen zu gestalten und spezielle Funktionen einzubinden. WordPress bietet dir die Möglichkeit einen digitalen Auftritt zu kreieren, der kontinuierlich mit deinem Business mitwachsen kann.
Für GründerInnen und Solo-Selbständige, die ihre Website selbst erstellen möchten, ist WordPress aufgrund seiner Flexibilität eindeutig die bessere Wahl.
Website mit WordPress selber machen: So geht‘s
Wenn du dich dafür entschieden hast, deine Website selbst zu erstellen, findest du in diesem Kapitel einen praxisnahen Leitfaden – von der Planung deiner DIY-Website über die Grundeinrichtung bis hin zur Gestaltung. Inklusive einer hilfreichen Checkliste zum Download, Tipps aus der Praxis und Hinweisen auf typische Fehler, die du leicht vermeiden kannst.
Leitfaden: in 6 Schritten zur eigenen WordPress Website
Bevor du loslegst, solltest du dir Gedanken darüber machen, welches Ziel du mit deiner Website verfolgst, wie die Seitenstruktur aussehen soll und welche Inhalte du auf den einzelnen Seiten veröffentlichen möchtest.
Nimm dir dafür ausreichend Zeit, denn eine gute Vorbereitung ist das A&O, wenn du deine Website selbst erstellen möchtest.
Tipp: Nutze eine einfache Strategy Map, um den roten Faden deiner Website zu entwickeln und deine Gedanken zu visualisieren.
Schritt 2: Domain & Hosting auswählen
Reserviere dir deine Wunschdomain (z. B. leonierieder-webdesign.de) bei einem Hostinganbieter. Deine Domain sollte verständlich, einfach zu schreiben und zu deinem Business passend sein.
Achte bei der Wahl des Hostinganbieters auf eine einfache WordPress-Installation, Zuverlässigkeit und guten Support.
Empfehlung: Wenn du bisher noch keine Domain bei einem Anbieter reserviert hast, empfehle ich dir all-inkl.com*, da habe ich selbst sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Einrichtung ist unkompliziert, der Support zuverlässig und die Preise fair.
Schritt 3: WordPress installieren und einrichten
Installiere dir das CMS WordPress und richte es ein. Bei all-inkl.com kannst du WordPress übrigens ganz einfach über den Software-Installer installieren.
Nach der Installation kannst du dich im Backend deiner Website mit deinen Zugangsdaten einloggen und mit der Einrichtung starten.
Tipp: In Medien, Seiten, Beiträgen und Kommentaren findest du Demo-Content, den du direkt löschen solltest. So vermeidest du von Anfang an, dass irgendwann mal durch Zufall jemand auf diese Demo-Inhalte stößt.
Schritt 4: Theme auswählen
Das Design deiner Website basiert auf einem sogenannten Theme. Für EinsteigerInnen, die ihre Website selbst erstellen möchten, eigenen sich Themes mit einem Page Builder besonders gut, da sie einfach zu bedienen sind.
Tipp: Ich empfehle dir daher das Theme „Divi“ von Elegant Themes*. Mit „Divi“ kannst du auch ohne Programmierkenntnisse moderne, individuelle Layouts erstellen.
Erweitere deine Website durch Plugins. Installiere z. B. Plugins für Sicherheit, SEO, Spamschutz und Datenschutz. Hier gilt: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“
Damit du deine Website ganz in Ruhe gestalten kannst, installiere ein Coming Soon Plugin (z. B. CMP – Coming Soon & Maintenance Plugin by NiteoThemes). Dank dieses Plugins sehen InteressentInnen, dass sich deine Website noch im Aufbau befindet, während du im Hintergrund Seite für Seite aufbaust.
Let’s get creativ: Starte mit der Gestaltung deiner WordPress Website.
Gängige Fehler – und wie du sie vermeidest
Es kann immer mal vorkommen, dass Änderungen im Code eines WordPress-Themes (z. B. in der style.css) vorgenommen werden müssen. Wenn du diese Änderungen aber direkt im Code deines aktiven WordPress-Themes vornimmst, gehen sie bei einem Update (welches du regelmäßig machen solltest) verloren. Das bedeutet: Jede Aktualisierung überschreibt deine Anpassungen.
Dieses Problem lässt sich ganz einfach vermeiden, indem du ein sog. Child-Theme nutzt. Child-Themes erben zunächst einmal alle Informationen zu Design und Funktionen von deinem aktiven WordPress-Theme, welches auch als Parent-Theme bezeichnet wird. Im Gegensatz zum Parent-Theme, kannst du das Child-Theme aber bedenkenlos anpassen, deine Änderungen bleiben auch nach einem Update erhalten.
Gerade bei selbst erstellten Websites sehe ich immer wieder, dass diese eine Vielzahl (überflüssiger und inaktiver) Plugins beinhalten.
Warum das ein Problem ist? Jedes Plugin ist ein potenzielles Einfallstor für Hackerangriffe. Darüber hinaus können viele Plugins die Ladezeit deiner Website verschlechtern, sie instabil machen oder sich im Worst Case sogar untereinander behindern.
Frage dich daher bei jedem Plugin, ob du dieses wirklich benötigst. Vielleicht gibt es auch ein Plugin, das mehrere deiner Anforderungen gleichzeitig abdeckt, sodass du beispielsweise nur eins und nicht zwei oder drei installieren musst. Solltest du ein Plugin nicht mehr benötigen, dann deaktiviere und lösche es umgehend.
Tipp: Achte bei der Auswahl des Plugins auf die Bewertungen, die Anzahl der aktiven Installationen sowie die Kompatibilität und regelmäßige Aktualisierungen.
Du kannst die schönste Website mit den besten Inhalten weit und breit erstellen, aber sie nützt dir nichts, wenn potenzielle KundInnen sie nicht finden können. Ohne grundlegende SEO-Maßnahmen bleibt deine Website unsichtbar für Suchmaschinen wie Google – und damit auch für deine Zielgruppe.
Typische Schwachstellen bei selbst erstellen Websites sind z. B. fehlende Meta-Title und Meta-Beschreibungen, eine unstrukturierte Überschriftenhierarchie (H1, H2, H3), fehlende Bildbeschreibungen und Alt-Texte oder langsame Ladezeiten.
Tipp: Verwende sprechende URLs mit relevanten Begriffen (z. B. deine-domain.de/seo-tipps), beachte die Überschriftenhierarchie und optimiere Bilder, indem du die Dateigröße komprimierst, Beschreibung und Alt-Texte hinzufügst.
Gute Inhalte sind für den Erfolg deiner Website sehr wichtig – aber sie müssen auch gefunden werden. Mit einer soliden Suchmaschinenoptimierung legst du den Grundstein dafür, dass dich deine Zielgruppe findet.
3 Tipps für mehr Professionalität trotz DIY
Achte bei deiner Erstellung deiner Website auf ein einheitliches Design auf allen Seiten. Nutze ein vorher festgelegtes Farbschema und maximal zwei bis drei verschiedene Schriftarten. So wirkt deine selbst erstellte Website professionell – ganz gleich, ob du AnfängerIn bist oder nicht.
Klare Strukturen, viel Weißraum und verständliche Inhalte helfen potenziellen KundInnen dabei, sich auf deiner Website zurechtzufinden. Konzentriere dich auf das Wesentliche, weniger ist in diesem Fall mehr.
Eine einfache Navigation sorgt dafür, dass sich BesucherInnen schnell auf deiner Website zurechtfinden. Verstecke wichtige Informationen nicht in Untermenüs und sorge dafür, dass man dich mit wenigen Klicks kontaktieren kann. Oftmals ist es hilfreich, die Nutzerführung im Vorfeld zu visualisieren. Hierfür eignet sich eine einfach Strategy Map.
Aus der Praxis: Warum Thomas auf professionelle Hilfe statt DIY setzt

„Unsere Webseite bedurfte einer Überarbeitung – da waren wir uns sicher. Die Kundenreise auf der eigenen Seite vom „Erstkontakt“ bis hin zur „Buchung“ war zwar da, aber irgendwie nach einem veralteten Konzept. Nach dem zweiten Versuch die Website selbst zu erstellen und den vielen Stunden des Nachforschens, wie die Technik geht sowie dem Besuch von diversen Onlinekursen, wie „einfach man doch eine eigene Website“ selbst erstellen kann, waren wir sicher, dass dies nicht zu dem Erfolg werden würde, den wir uns vorstellten. Irgendwann rückte Leonie mit ihrem Angebot für „UnternehmerInnen aus der Eifel“ in unseren Fokus – das lokale Angebot fanden wir gut. Am vorläufigen Zwischenstopp auf dieser gemeinsamen Reise, können wir von unserer Seite aus sagen, dass unsere Entscheidung die Website erstellen zu lassen, eindeutig richtig war – wir konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenz und alles andere auf der Webseite überlassen wir ihr.“
Fazit
Es gibt keine richtige oder falsche Entscheidung, nur eine sinnvolle oder weniger sinnvolle. Ob du deine Website selbst erstellst oder doch lieber von einem Profi erstellen lassen solltest, hängt ganz von deiner eigenen Situation ab.
Ich möchte dir zum Schluss gerne meine ganz persönliche Erfahrung mitgeben. Eine professionelle Website bedeutet eine Investition im höheren vierstelligen Bereich. Gerade als GründerIn oder in den ersten Jahren deiner Selbstständigkeit wird sich erfahrungsgemäß in deinem Business viel ändern.
Ja, ich bin Webdesignerin, aber das bedeutet nicht, dass ich dir um jeden Preis eine mehrseitige professionelle Website verkaufen möchte. Starte zu Beginn deiner Selbstständigkeit doch erstmal mit einem überschaubaren OnePager. Diesen kannst du entweder selbst erstellen oder von einem Webdesigner / einer Webdesignerin erstellen lassen.
Wichtig ist, dass du mit deiner Website und deinem Angebot online gehst, damit deine Zielgruppe auf dich aufmerksam werden kann. Am Anfang wirst du viele Themen auf deiner ToDo-Liste haben – daher ist es wichtig, dass du den Fokus nicht verlierst und überlegst, an welcher Stelle es sinnvoll sein kann, dir Unterstützung zu holen.
Ich hoffe, diese Tipps helfen dir bei der Entscheidung. Und wenn du dich dafür entscheidest, deine Website zu erstellen, dann nutze meinen Leitfaden und meine Tipps für mehr Professionalität trotz DIY, um mit deiner Website deine WunschkundInnen zu erreichen.